Kurzinfos zu ausgewählten Steinbrücken

Auf dieser Seite finden Sie kurze Berichte über Steinbrücken in der ganzen Welt, in unsortierter Reihenfolge.
Weitere interessante Steinbrücken mit ausführlicheren Beschreibungen finden Sie über die Menüauswahl.


Ponte Vecchio

Ponte Vecchio, Dolceacqua / Italien

Wann genau die "Alte Brücke" in Dolceacqua, Ligurien / Italien gebaut wurde, ist heute schwer nachweisbar. Sicher ist, dass sie aus der Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert stammt. "Per Pedes" ist sie bis heute benutzbar. Ihr Bogen, der eine Spannweite von knapp 33 m aufweist, wirkt angesichts seines Alters außergewöhnlich filigran. Das war auch den damaligen Zeitgenossen bewußt.

Auch der französische Maler Claude Monet war von dem Bauwerks begeistert und bezeichnete sie als 'Juwel der Leichtigkeit'. Bei einem Besuch Dolceacquas im Jahr 1884 schuf er Gemälde der Brücke in mehreren Versionen.

Der Fluss unter der Brücke ist die Nervia, die im Sommer wenig Wasser führt, im Frühjahr oder nach starken Regenfällen aber gewaltig anschwellen kann.

Das Städtchen Dolceacqua ist auch wegen seiner typisch ligurischen engen und verwinkelten Gassen und steilen Treppen durchaus einen Besuch wert.

 Old Bridge of Carr

Old Bridge of Carr, Carrbridge / Schottland

Die im Jahr 1717 erbaute 'Old Bridge of Carr' ist eine sogenannte Packhorse Bridge, also eine Brücke die in erster Linie für den sicheren Transport von Post und Waren mit Pferden gebaut wurde.

Sie gilt heute als die älteste Brücke in den schottischen Highlands. Der erst später um sie herum entstandene kleine Ort wurde nach ihr benannt.

Die Brücke führt über den Fluss Dulnain, der bei einem Hochwasser 1829 so stark anschwoll, dass er die Brücke im heutigen Zustand zurücklies. Von ihrem gesamten Oberbau blieb nur der tragende Bogen übrig.

Dadurch wurde die Brücke instabil und darf heute nicht mehr betreten werden. Trotz seines filigranen Aussehens ist der Bogen immer noch so tragfähig, dass er inzwischen schon fast 200 Jahre in diesem Zustand überstanden hat.

 Aquädukt von Morella

Aquädukt von Morella / Spanien

Der Aquädukt von Morella diente einst der Wasserversorgung der gleichnamigen Stadt in der Provinz Castellón, ca. 130 km nördlich von Valencia. Die Überreste des Bauwerks stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden im gotischen Stil errichtet. Die Wasserleitung kommt aus den nahen Bergen und endet in einer Zisterne auf dem zentralen Platz in Morella. Die Trasse passt sich der Topografie an und wurde soweit möglich oberflächnnah angelegt, teilweise auch durch einen Tunnel.

Es gibt zwei längere Abschnitte die als Aquäduktbrücken ausgeführt sind: Arcos de Santa Llúcia mit einer Länge von 120 m und Arcos de La Pedrera, 140 m lang. Beide bestehen aus doppelstöckigen, bis zu 14 m hohen Reihen aus gotischen Spitzbögen. Abweichend von z.B. römischen Aquädukten stehen die Pfeiler der Bogenreihen nicht überreinander. Im Gegenteil: die Pfeiler der oberen Reihe stehen genau auf den Bogenscheiteln der unteren Reihe.

Die Wasserleitung ist heute nicht mehr in Betrieb und auch nur zum Teil erhalten. Bei Straßenbauarbeiten im Jahr 1992 wurde der unterirdische Kanal teilweise zerstört, sodass der frühere Verlauf nur noch zum Teil rekonstruiert werden kann. Seit 1998 stehen die Reste des fast 700 Jahre alten Bauwerks unter spanischem Denkmalschutz.

 Puente Orbigo

Puente Orbigo, Hospital de Orbigo / Spanien

Diese mittelalterliche Steinbogenbrücke über den Rio Orbigo im Norden Spaniens (Kastilien und Léon) stammt bereits aus dem 13. Jhd. Sie spielt seit vielen Jahrhunderten eine zentrale Rolle für die Jakobspilger aus Frankreich und Nordeuropa auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Den Ort Hospital de Orbigo hatten einst die Ritter vom Malteserorden gegründet, um die Pilger zu unterstützen.

Der Orbigo hat hier eine beachtliche Breite, sodass 19 Bögen und eine Gesamtlänge von 204 m erforderlich waren, um das Flussbett zu überwinden. Im Frühjahr kann der Orbigo ein reisender Fluss werden, über den im Mittelalter weit und breit nur diese eine Brücke führte. Alle Pilger auf der "Nordroute" waren gezwungen diesen Weg zu nehmen. Für viele war sie auch eine Art Etappenziel, sodass sich rund um die Brücke viele Herbergen und Schenken ansiedelten.

Die meisten Bögen haben eine spitze Form aber es sind auch halbkreisförmige Rundbögen vorhanden. Die einzelnen Spannweiten sind sehr unterschiedlich und variieren zwischen 3,60 bis 15 m. Die Brücke ist in einem sehr guten, restaurierten Zustand und wird auch heute noch täglich von Pilgern benutzt.

Alljährlich im Sommer bildet die Brücke das pittoreske Bühnenbild für eine eine Art historisches Ritterspektakel. Der "Paso Honoroso" geht auf eine Kreuzritter-Legende des Jahres 1434 zurück.

 Plakabrücke Griechenland

Plaka-Brücke, Bezirk Ioannina / Griechenland

Die Plaka-Brücke in der Nähe des gleichnamigen Ortes ist eine der schönsten Steinbogenbrücken Griechenlands. Die malerische Brücke überspannt den Fluss Arachthos mit einer Hauptspannweite von 40 m. Die Höhe des Bogenscheitels über der Wasseroberfläche beträgt knapp 20 m, während die seitlichen Bögen Spannweiten von ca. 6 m haben.

Die Bauarbeiten für diese Brücke gestalteten sich schwierig und waren von zwei Bogeneinstürzen begleitet. Der zweite Einsturz ereignete sich am Tage der geplanten Einweihung im Jahr 1863. Die Brücke konnte daher erst nach einem stabilisierenden Umbau 1866 fertiggestellt werden.

Zwischen 1881 und 1912 lag die Brücke an der Grenze zur Türkei und war daher strategisch und politisch von großer Bedeutung. Aus dieser Zeit hat sich bis heute eine Brückenschenke erhalten.

Am 1. Februar 2015 stürzte die Plaka-Brücke nach starken Regenfällen infolge Hochwassers ein. Aufgrund der historischen Bedeutung der Brücke begann man sofort mit der Bergung der Trümmer und den Planungen für den Wiederaufbau. Die Brücke wurde originalgetreu rekonstruiert und im Sommer 2020 wieder für den Publikumsverkehr eröffnet.

Ponte das Taipas

Ponte das Taipas, Caldas das Taipas / Portugal

Diese 60 m lange, ungewöhnlich niedrige Balkenbrücke führt im Norden Portugals über den Fluss Ave. Die Meinungen der Historiker in Bezug auf ihr Alter und ihren Ursprung gingen früher weit auseinander. Ein Grund dafür war, dass sie genau in der Linie der ehemaligen Römerstraße von Braga nach Guimares liegt und im Volksmund auch als 'Römerbrücke' bezeichnet wird. Heute ist man sich aber weitgehend einig, dass sie aus dem späten 16. oder dem frühen 17. Jahrhundert stammt.

Die Brücke besteht aus 33 Pfeilern mit einem durchschnittlichen Abstand von knapp 2 m. Sockel, Fahrbahnplatten und Brüstung wurden aus Granitsteinen zugehauen. Die Platten für die 5,50 m breite Fahrbahn sind immer so lang wie das jeweilige Brückenfeld aber unterschiedlich breit. Die Fahrbahn liegt je nach Wasserstand nur ca. 50 bis 100 cm über dem Wasserspiegel und wird daher gelegentlich überflutet. Die Brüstung ist etwa 25 cm hoch und hat in regelmäßigen Abständen Vertiefungen. Möglicherweise trug sie früher ein Eisengeländer.

Zweifellos handelt es sich um eine ungewöhnliche Brücke seltener Bauweise. Es gibt einige ähnliche Bauwerk in Asien und in gewisser Weise erinnert sie auch an die 'Klapperbrücken' in England. Seit 1926 trägt sie das Prädikat "Nationales Denkmal Portugals".

 Pont Fawr, Llanrwst

Pont Fawr, Llanrwst / Wales

Hoch oben im walisischen Norden befindet sich diese schöne Steinbogenbrücke. Eine Inschrift in einem Gedenkstein auf dem höchsten Punkt des Mittelbogens verrät uns ihr Alter: sie stammt aus dem Jahr 1636. Ein Mann namens Inigo Jones soll sie erbaut haben. Die Brücke führt über den Fluss Conwy, der bei der gleichnamigen Stadt etwa 20 km weiter nördlich in die Nordsee mündet.

Obwohl sie schon frühzeitig durch ihre 'Schwingungen' auffiel, führt noch heute eine Straße über die Brücke, die ohne Verkehrsbeschränkungen benutzt werden kann. Allerdings ist sie sehr schmal und kann daher nur wechselseitig befahren werden.

"The bridge over Conway at Llanrwst in Wales, the design for which was furnished by Inigo Jones in 1634. The middle arch has a span of 58 feet. The structure is easily set in vibration, and is known as the 'shaking bridge' "
aus der Encyclopedia Britanica (1893)

Puente Romano, Cangas de Onis / Spanien

Diese Brücke im asturischen Cangas de Onis führt über den Rio Sella und ist eine der vielen Brücken, die im Volksmund "Römerbrücke" genannt werden aber nicht im Mindesten etwas mit dem römischen Imperium zu tun haben.

Vermutlich entstand sie im 14. Jahrhundert während der Regierungszeit Alfons XI (dem "Rächer"), des Königs von Kastilien und Leon. Alfons kämpfte während der Reconquista gegen die Mauren und starb bei der Belagerung von Gibraltar.

Unter dem größten Brückenbogen hängt heute eine Replik des "Siegeskreuzes" (Cruz de la Victoria) aus dem Jahre 908.

 Ponte Fabricio, Rom

Ponte Fabricio, Rom / Italien

Die älteste, heute noch vollständig erhaltene Brücke Roms, ist der Ponte Fabricio aus dem Jahre 62 v.Chr. Sie verbindet das westliche Tiberufer mit der Tiberinsel, auf der sich damals wie heute Hospitäler befinden. Die Römer nennen die Brücke auch "Ponte dei Quattro Capi" (Brücke der vier Köpfe), nach den beiden antiken Stelen auf der östlichen Brückenseite. Jede dieser Stelen hat vier Köpfe, die vermutlich den Gott Janus darstellen.

Die Brücke besteht in ihrem Kern aus römischen Ziegelsteinen und Tuffgestein. In der Antike war sie komplett mit weißem Travertin verkleidet, der heute aber nur noch an den Bogenausenseiten und den Brüstungen vorhanden ist. Der mittlere kleine Bogen mit der Aussparung dient der Hochwasserentlastung und der Reduzierung des Drucks auf das Pfeilerfundament.

Der Name der Brücke geht auf den damals höchsten römischen Beamten für Straßen- und Brückenbau zurück. Gleich viermal ließ er sich durch durch folgenden Text über den Bögen verewigen: "Lucius Fabricius, Sohn des Gaius, mit dem Straßenbau beauftragt, hat das gebaut".

 Puente Besalu

Puente de Besalú, Besalú / Spanien

Diese mittelalterliche Brücke ist das Wahrzeichen des katalanischen Städtchens Besalú, am Fuße der Pyrenäen und in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze. Das genaue Alter der Brücke ist unbekannt, aber bereits 1075 wird sie in einem Dokument erstmals erwähnt.

Vermutlich stammen die Fundamente der heutigen Brücke noch aus dieser Zeit, während der Rest im Laufe der Jahrhunderte häufig erweitert und umgebaut wurde. Die beiden wuchtigen Wehrtürme mit Fallgittern wurden 1395 hinzugefügt. In den Wirren des spanischen Bürgerkrieges wurde das Bauwerk zum letzten mal stark beschädigt. Seit der Reparatur der Zerstörungen im Jahre 1960 darf sie nur noch von Fußgängern benutzt werden.

Die Brücke überspannt den Fluss Fluviá mit fünf Bögen unterschiedlicher Spannweite. Da sich ihre Erbauer einige Felsen für die Fundamente zu Nutze machten, verläuft sie nicht geradlinig über den Fluss, sondern ist mehrfach abgewinkelt. Um den Druck auf die Fundamente zu verringern und bei Hochwasser einen zusätzlichen Abfluss zu ermöglichen, wurden über den Pfeilerfundamenten schmale Entlastungsöffnungen belassen.

Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 105 m und eine Breite von ca. 5 m. In Spanien wird sie auch "Puente Fortificado" oder "Pont Vell" genannt. Manchmal wird auch der -allerdings irreführende- Name "Puente Romano" verwendet.

 Ohmbrücke Amöneburg

Alte Ohmbrücke "Brücker Mühle", Amöneburg

Eine Brücke über die Ohm bei der "Brücker Mühle" in Amöneburg (bei Marburg) existierte schon seit dem Mittelalter. Schon damals war sie die wichtigste Ohmüberquerung und wurde in einem Dokument von 1264 über die alte Handelsstraße von Köln nach Leipzig erstmalig erwähnt.

Das heute vorhandene Bauwerk stammt größtenteils aus dem Jahre 1718 und umfasste zunächst fünf Bögen mit Spannweiten von 6,60 bis 7,15 m. Bis 1722 wurden noch zwei weitere Bögen für den Mühlgraben ergänzt, sodass die Brücke nun über sieben Bögen verfügt.

Während des Siebenjährigen Krieges (1762) war die Brücke Schauplatz eines heftigen Gefechts zwischen Hessen, Hannoveranern und Braunschweigern auf der einen- sowie französischen Verbänden auf der anderen Seite. Direkt neben der Brücke befinden sich eine historische Mühle und ein Wirtshaus, welche ebenfalls auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken können.

 Ponte Coperto

Ponte Coperto, Pavia / Italien

Diese schöne überdachte Ziegelsteinbrücke führt in Pavia / Lombardei über den Ticino. In Italien wird sie auch "Ponte Vecchio" (Alte Brücke) genannt, was jedoch leicht zu Verwechslungen mit anderen italienischen Brücken führt, insbesondere mit dem berühmten Bauwerk in Florenz, das zur selben Zeit entstand.

Bereits die Römer errichteten an dieser Stelle eine Holzbrücke, die 1345 durch eine gedeckte Steinbogenbrücke ersetzt wurde. Im September 1944 wurde dieses historische Bauwerk bei einem Bombardement der Alliierten Streitkräfte zerstört.

Die heutige Brücke wurde erst 1951 nach dem Vorbild des mittelalterlichen Bauwerkes errichtet. Dabei hielt man sich so eng wie möglich an das optische Erscheinungsbild der alten Brücke und vergaß auch die kleine Kapelle im mittleren Pfeiler der Brücke nicht. Lediglich die Anzahl der Bögen wurde beim neuen Bauwerk von 10 auf 5 reduziert.

 Arta Brücke

Arta Brücke, Arta / Griechenland

Die ursprüngliche Brücke von Arta soll bereits aus der Zeit von König Pyrrhus ("Pyrrhussieg") stammen, der von 318-272 v.Chr. lebte. Vermutlich handelt es sich auch um die Brücke, die schon der römische Gelehrte Plinius (23-79 n.Chr.) in seinen Werken erwähnt.

Allerdings wurde die Brücke über den Fluss Arachthos im Laufe der Jahrhunderte häufig zerstört und wieder aufgebaut. Ihr heutiges Erscheinungsbild stammt aus der Zeit der osmanischen Herrschaft und wird auf das Jahr 1618 datiert.

Sie besteht aus vier Bögen, von denen drei eine Spannweite zwischen 15 und 16 m aufweisen. Die Spannweite des vierten Bogens beträgt 24 m. Über den Pfeilern befinden sich relativ große Flutöffnungen, um das Gewicht zu reduzieren und als Hochwasserentlastung.

Die Brücke ist nur für Fußgänger zugelassen. Auf beiden Uferseiten haben sich rund um die Brücke zahlreiche Gastronomiebetriebe angesiedelt.

 Die Aseler Brücke im Edersee

Aseler Brücke, Edersee / Hessen

Diese gut erhaltene Brücke bei Asel am Edersee ist ein ganz besonderes Bauwerk. Sie wurde 1890 vollendet, verschwand aber nur 24 Jahre später beim Aufstau der Eder in den Fluten des Sees.

Normalerweise befindet sie sich mehrere Meter unter dem Wasserspiegel und zeigt sich nur sehr selten bei niedrigem Pegelstand. Die Brücke befindet sich noch heute im original Zustand. Lediglich die Geländer wurden vor dem Aufstau aus Sicherheitsgründen entfernt, um die Schifffahrt nicht zu gefährden.

Die Aseler Brücke steht heute unter Denkmalschutz und wird -sobald sie zum Vorschein kommt- vom zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt Hannoversch Münden liebevoll gepflegt. Die Brücke besteht aus 4 Bögen mit Spannweiten von jeweils 12 m und hat eine Gesamtlänge von 60 m.

Außer der Brücke in Asel gab es noch zwei weitere Brücken in Bringhausen und Berich, die ebenfalls beim Aufstau des Edersees versanken. Im Unterschied zur Aseler Brücke wurden die Überbauten dieser Bauwerke jedoch vor dem Fluten gesprengt. Von ihnen sind nur noch die Fundamente übrig.

Pont del Diable

Pont del Diable, Martorell / Spanien

Eine der zahllosen "Teufelsbrücken" in Europa führt bei Martorell (Katalonien) über den Rio Llobregat.

Sie wurde zwischen 1283 und 1295 auf den Grundmauern einer römischen Brücke errichtet, von deren Überresten auch Steine wiederverwendet wurden. Am östlichen Widerlager sind noch die Fragmente eines römischen Triumphbogens erhalten.

Bereits 1931 wurde die Brücke unter spanischen Denkmalschutz gestellt und bis 1933 aufwändig restauriert. Auch der offizielle Schutzstatus konnte jedoch nicht verhindern, dass sie 1939 in den Wirren des spanischen Bürgerkrieges gesprengt wurde. Erst 1963 wurde sie wieder weitgehend originalgetreu aufgebaut.

Die Brücke war schon immer ausschließlich für Fußgänger bestimmt, denn der steile Auf- und Abstieg muss mit einer Treppe überwunden werden. Heute ist die Brücke sehr eng von Verkehrswegen aller Art 'eingerahmt'.

Der im gotischen Stil gehaltene Spitzbogen hat eine Spannweite von über 37 m und eine Höhe von 21 m. Der Pont del Diable war damit eine der größten Steinbogenbrücken des Mittelalters.

 Puente Romano in Cordoba
 Nach der Sanierung

Im Hintergrund der Torre de la Calahorra auf der Ostseite.

Puente Romano, Cordoba / Spanien

Die "Puente Romano" im südspanischen Cordoba ist eine der Brücken, die diesen Namen tatsächlich verdient. Sie wurde zur Regierungszeit von Kaiser Augustus, nach der Schlacht von Munda (Römische Bürgerkriege, 45 v.Chr.) errichtet. Sie lag damals an der wichtigsten Römerstraße der iberischen Halbinsel, der Via Augusta, die sich von Rom bis ins südliche Cádiz erstreckte.

Die Brücke führt mit 16 Bögen über den Rio Guadalquivir, der bei den Römern Baetica hieß. Die Spannweiten der halbkreisförmigen Bögen liegen zwischen 9,5 und knapp 11 m. Insgesamt ist die Brücke 247 m lang.

Die Brücke kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie häufig renoviert und umgebaut. Die erste große Instandsetzung erfolgte im Jahre 918 unter der Herrschaft der maurischen Kalifen. Zu dieser Zeit war Cordoba eine der größten und bedeutendsten Städte Europas, in der Moslems, Juden und Christen vergleichsweise friedlich nebeneinander lebten. Dadurch konnte Cordoba zu einem europäischen Zentrum der Künste und Wissenschaften aufsteigen.

Der Brückenturm "Torre de la Calahorra" auf der Ostseite der Brücke wurde erst von den Mauren hinzugefügt. Auch nach der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens durch die "Reyes Catolicos" Isabella und Ferdinand, wurde die Brücke mehrmals renoviert. Die letzte große Sanierung fand zwischen 2006 und 2008 statt. Schon zwei Jahre vorher hatte man alle Fahrzeuge von der Brücke verbannt, sodass sie heute ausschließlich den Fußgängern vorbehalten ist. Diese jüngste Erneuerung wurde aber auch vielfach als "Überrestaurierung" kritisiert. Insbesondere die Brüstungen, der Fahrbahnbelag und die Beleuchtung wirken für eine 2000 Jahre alte Brücke doch recht "modern".

In unmittelbarer Nähe der Brücke befindet sich das historische Zentrum Cordobas mit der Mezquita, die kein Andalusien-Reisender versäumen sollte.

 Drinabrücke Visegrad

Drinabrücke, Visegrad / Bosnien-Herzegowina

Die "Brücke über die Drina" heißt eigentlich "Sokollu Mehmed Pasa Köprüsü". Sie stammt aus osmanischer Zei und wurde 1577 vollendet. Sie blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, denn die Drina war jahrhundertelang der Grenzfluss zwischen Rom und Byzanz, bzw. Islam und Christentum. Die Brücke in Visegrad war während dieser Zeit die wichtigste Verbindung über die natürliche Grenze.

Die Steinbogenbrücke eine Gesamtlänge von 180 m, bei einer Breite von 4 m. Die elf Bögen haben Spannweiten zwischen 11 und 15 m.

Der Literatur-Nobelpreisträger Ivo Andric machte das Bauwerk durch seinen 1945 erschienenen Roman "Die Brücke über die Drina" weltberühmt. Im Jahr 2007 verlieh die UNESCO der Brücke den "Welterbe"-Titel.

Eurymedonbrücke, Aspendos / Türkei

Diese Brücke bei Aspendos (ca. 50 km östlich von Antalya) ist ursprünglich römischen Ursprungs und stammt aus dem 4. Jhd. Im 13. Jhd. wurde die vermutlich bei einem Erdbeben zerstörte Brücke im seldschukischen Stil mit Spitzbögen auf den römischen Fundamenten wieder aufgebaut.

Der Versatz bei einem der mittleren Pfeiler ist darauf zurückzuführen, dass eines der Fundamente durch die Kraft der Strömung verschoben wurde.

Während die römische Brücke aus insgesamt 9 Rundbögen mit unterschiedlichen Spannweiten bestand, verfügt die seldschukische Brücke noch über 7 Spitzbögen.

Das heutige Erscheinungsbild der Brücke wird nicht unerheblich durch eine 1998 abgeschlossenen Restaurierung durch die türkische Straßenbauverwaltung bestimmt.

 Fleischbrücke

Fleischbrücke, Nürnberg

Eine besonders flach gestaltete Segmentbogenbrücke der ausgehenden Renaissancezeit ist die Fleischbrücke, die 1598 an der engsten Stelle der Pegnitz in Nürnberg vollendet wurde. Sie wurde von Jakob Wolff d.Ä. vermutlich nach Anregung der Rialtobrücke in Venedig errichtet. Das Bauwerk besteht aus rötlichem Sandstein, hat eine Spannweite von 27 m bei einer Pfeilhöhe von nur 4,2 m.

Schon ab dem 13. Jhd. sind an dieser Stelle Vorgängerbauten nachweisbar, die alle entweder Feuersbrünsten oder Eisgang zum Opfer fielen. Eine zweibogige Steinbrücke bestand ab 1487, stürzte jedoch bei einem Hochwasser im Frühjahr 1595 ein. Der Name "Fleischbrücke" ist auf das im Mittelalter direkt am Pegnitzufer gelegene Schlachthaus zurück zu führen.

Das Bauwerk, das auf über 2000 Eichenpfählen gegründet wurde, war bei seinem Bau auf Grund des flachen Bogens eine der technisch interessantesten Brücken seiner Zeit. Eigentlich sollte die Brücke im Rahmen des Pegnitz-Ausbaus abgebrochen werden, konnte aber schließlich durch den Bau eines aufwändigen Hochwasserstollens gerettet werden.

 Ponte dei Salti, Lavertezzo

Ponte dei Salti, Lavertezzo /Schweiz

Diese ganz besonders malerisch gelegene Fußgängerbrücke befindet sich in Lavertezzo (Schweiz) oberhalb des Lago Maggiore. Sie heißt Ponte dei Salti und überbrückt das bizarr-felsige Tal der Verzasca.

Die fälschlicherweise auch "Ponte Romano" genannte Bogenbrücke stammt aus dem 16. oder 17. Jhd. Im Jahre 1906 wurde sie bei einem Hochwasser teilweise zerstört und erst 1958 wieder originalgetreu aufgebaut.

Obwohl es wegen des eiskalten Wassers und der unberechenbaren Strömungen immer wieder zu Unfällen kommt, ist die Brücke im Sommer die Kulisse für einen der beliebtsten Badeplätze im Tessin.

 London Bridge

London Bridge, London. Heute: Lake Havasu / USA

Die London Bridge ersetzte ab 1831 eine ca. 600 Jahre alte Brücke über die Themse. Sie war einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der englischen Hauptstadt. Doch schon ca. 100 Jahre nach ihrer Eröffnung stellten sich starke Setzungen ein und es bestand die Gefahr, dass die Brücke im morastigen Untergrund versinken würde.

Da die Brücke im Übrigen technisch völlig intakt war, entschloss man sich schweren Herzens das Bauwerk abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Überaschenderweise fand sich mit Robert P. McCulloch ein reicher Industrieller aus Amerika, der den Engländern die Brücke für 2.460.000 Dollar abkaufte.

McCulloch stellte Außenbordmotoren her und hatte sich ein Testgelände am Lake Havasu in der Wüste von Arizona eingerichtet. An dieser Stelle sollte die Brücke einen noch herzustellenden Kanal überqueren. Im Jahre 1968 war es soweit: die Brücke wurde in London Stein für Stein abgetragen und nach Amerika verschifft. Das Echo in der englischen Bevölkerung war geteilt und eine Londoner Tageszeitung quittierte den Vorgang mit der Schlagzeile "Die London Bridge fällt den Apachen in die Hände".

So kam es, dass die Brücke 1971 mehrere tausend km von ihrem ursprünglichen Standort entfernt ein zweites Mal feierlich eingeweiht wurde.

 Ponte della Maddalena

Ponte della Maddalena, Borgo a Mozzano / Italien

Eine der schönsten Brücken Oberitaliens führt bei Borgo a Mozzano (ca. 20 km nördlich von Lucca) über den Serchio. Sie heißt Ponte della Maddalena oder auch Ponte del Diavolo (Teufelsbrücke). Der zweite Name ist einer Sage geschuldet, nach der der Baumeister den Teufel um Mithilfe beim Bau der Brücke bitten musste.

Das genau Baujahr ist umstritten, wird aber in der Literatur mit 1322 angegeben. Allerdings gibt es auch Quellen, die von einer Fertigstellung im Jahre 1115 ausgehen. Das Bauwerk besteht heute aus insgesamt vier Rundbögen, wovon drei den Serchio überbrücken. Der vierte Bogen wurde erst beim Bau einer Eisenbahnlinie im 20. Jhd. hinzugefügt.

Der größte Bogen hat eine Spannweite von 38 m und eine lichte Höhe von 19 m. Die reine Fußgängerbrücke hat nur eine Breite von knapp 4 m.

Pont Roma, Pollenca

Pont Romà, Pollenca (Mallorca) / Spanien

Diese Brücke in Pollenca (Nähe Alcudia, Mallorca) trägt wie so viele andere den Namen "Römerbrücke". Ob sie tatsächlich schon von den Römern errichtet wurde, ist unter Fachleuten allerdings strittig. Tatsächlich waren die Römer etwa zwischen 123 v.Chr. und 425 n.Chr. auf Mallorca. Vielleicht wurde sie aber auch erst im 14. Jhd. gebaut, denn im Jahr 1403 wird sie erstmals erwähnt.

Die Brücke führt über den Fluss Sant Jordi, der im Sommer die meiste Zeit trocken fällt. Nach größeren Regenfällen in den nahegelegenen Bergen kann er jedoch beachtlich anschwellen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Brücke in diesen Zeiten die einzige Möglichkeit weit und breit, den Sant Jordi sicher zu überqueren.

Die beiden Bögen haben unterschiedliche Spannweiten wobei der Größere ungefähr 8 m überbrückt. Insgesamt ist die Brücke etwa 15 m lang und besteht inklusive der Brüstungen komplett aus Natursteinen.

 Ponte Pietra, Verona

Ponte Pietra, Verona / Italien

Bereits seit ca. 100 v.Chr. ist an dieser Stelle eine römische Brücke über die Adige (Etsch) nachweisbar. Unklar ist hingegen, ob von Anfang an eine Steinbrücke vorhanden war oder zunächst nur ein hölzernes Bauwerk. Die Römer nannten sie jedenfalls "Pons Marmoreus", also "Marmorbrücke", während ihr heutiger Name übersetzt "Steinerne Brücke" bedeutet.

Man sieht der Brücke deutlich an, dass sie auf eine wechselvolle Geschichte im Laufe der Jahrhunderte zurückblicken kann. Sie wurde häufig beschädigt und mehrmals fast vollständig zerstört aber immer wieder aufgebaut. Zum letzten Mal wurde sie im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen auf dem Rückzug gesprengt.

Ihr heutiges Aussehen ist geprägt durch die verschiedenen Baustile der Jahrhunderte. Die beiden rechten, aus Marmor bestehenden Bögen und die zugehörigen Pfeiler stammen noch aus römischer Zeit. Etwa so dürfte die ganze Brücke ursprünglich ausgesehen haben. Der vertikale Durchlass über dem Pfeiler diente der Hochwasserentlastung. Die restlichen drei Bögen bestehen aus Ziegelsteinen, wobei der Bogen ganz links gemeinsam mit dem Brückenturm im Jahre 1298 von den Scaligern errichtet wurde. Die beiden Bögen mit den hellen Ziersteinen und der runde Durchlass stammen aus dem 16. Jahrhundert.

 Puente Romano, Merida

Puente Romano, Merida / Spanien

Im Jahre 25 v.Chr. ließ Kaiser Augustus in der heutigen Region Extremadura die Stadt Emerita Augusta gründen. Die zunächst als Alterssitz für verdiente Legionäre gedachte Siedlung entwickelte sich schon bald zu einer der wichtigsten Römerstädte auf der iberischen Halbinsel. Heute hat Merida ca. 55.000 Einwohner und kann mit einer Reihe von gut erhaltenen römischen Bauwerken aufwarten.

Eines davon ist der Puente Romano, die "römische Brücke" über den Rio Guadiana. Dieses Bauwerk aus dem 1. Jahrhundert gilt heute als die längste erhaltene Brücke der Antike. Allerdings wurde sie mehrfach umgebaut und dabei auch im Aussehen verändert.

Die Brücke ist heute 792 m lang und besteht aus insgesamt 60 Rundbögen mit Spannweiten von ca. 12 m. Ihre Breite beträgt 8 m. Die Brücke ist erst seit wenigen Jahren für den Straßenverkehr gesperrt und darf heute nur noch von Radfahrern und Fußgängern benutzt werden.

 Tauberbrücke in Rothenburg

Tauberbrücke, Rothenburg o.d. Tauber

Westlich von Rothenburg ob der Tauber befindet sich diese Bogenbrücke der besonderen Art, denn sie hat zwei übereinanderliegende Bogenreihen, ähnlich wie bei römischen Aquädukten. Im Volksmund wird sie daher auch "Doppelbrücke" genannt.

Die von Norden nach Süden leicht ansteigende Fahrbahn hat eine Länge von ca. 126 m. Unter den 15 Bögen (6 unten, 9 oben) fließt die Tauber und ein Mühlgraben hindurch. Außerdem verläuft ein Fußweg unter dem Bauwerk. Der größte Bogen hat eine Spannweite von ca. 13 m.

Sie besteht weitgehend aus hellem Muschelkalk und wurde wahrscheinlich im Jahr 1330 errichtet. Nach einem teilweisen Einsturz der oberen Bogenreihe wurde die Brücke 1797 umfangreich saniert.

1945 wurde sie von deutschen Soldaten gesprengt und in der Zeit von 1955 bis 1956 wieder aufgebaut. Dabei wurde ihre Fahrbahn auf ca. 6,50 m verbreitert.

 Ponte dei Sospiri, Seufzerbrücke

Ponte dei Sospiri, Venedig / Italien

Die "Seufzerbrücke" gehört zu den bekanntesten Brücken Venedigs, obwohl sie nur etwa 8 m lang ist und die Stadt keineswegs arm an schönen und interessanten Brücken ist.

Ihr hoher Bekanntheitsgrad hängt mit ihrer Geschichte zusammen: sie war lange Zeit der Verbindungsgang zwischen den Gefängniszellen im Dogenpalast, zu denen auch die berüchtigten Bleikammern gehörten, und dem gegenüber liegenden "neuen" Gefängnis. Die Vorstellung, dass einst auch Giacomo Casanova durch diesen Gang geführt wurde, beflügelt sicher die Phantasie der zahlreichen Touristen.

Die völlig als geschlossener Gang ausgebaute Korbbogenbrücke wurde 1600 - 1602 von Antonio Contin errichtet, der bereits mit seinem Onkel Antonio da Ponte an der Rialtobrücke gearbeitet hatte.

Der Gang im Inneren der Brücke ist aus Sicherheitsgründen durch eine Mauer in Längsrichtung geteilt, damit sich Gefangene oder Zeugen auf dem Weg zum Gericht nicht sehen konnten.

 Stari Most in Mostar

Stari Most, Mostar /Bosnien-Herzegowina

Die "Alte Brücke" über den Fluss Neretva wurde im Jahre 1566 von dem türkischen Baumeister Hajrudin im Auftrag von Süleyman dem Prächtigen erbaut. Der elegante, nur angedeutete Spitzbogen hat eine Spannweite von etwa 29 m und dürfte damit bei seiner Vollendung einer der größten der Welt gewesen sein.

In Mostar gibt es noch eine zweite, kleinere Brücke aus osmanischer Zeit (die "Krumme Brücke"), mit einer Spannweite von knapp 9 m. Nach einer volkstümlichen Legende soll sie eine Art Versuchsbrücke für die Stari Most in kleinerem Maßstab gewesen sein.

Die Stari Most war bereits im 19. Jhd. sehr bekannt und Ziel kultur- und geschichtsbewusster Reisender. Zum Lokalkolorit gehört auch die Tradition des "Brückenspringens", das bereits seit 1664 verbürgt ist und heute vorwiegend von Profis ausgeübt wird. Jährlich gibt es einen Wettbewerb, bei dem sich die besten Springer messen.

Die Brücke enthielt schon im Originalzustand Klammern aus Eisen, mit denen die Steine verbunden waren. Damit sich die Klammern im Laufe der Zeit nicht lockern konnten, wurden die verbliebenen Hohlräume mit Blei vergossen. Die Klammertechnik kam auch bei der heute vorhandenen Rekonstruktion wieder zum Einsatz.

Im Verlauf des Bosnienkrieges wurde die Brücke durch ihre Zerstörung zu einem Symbol der Sinnlosigkeit des ganzen Krieges. Nachdem bereits alle Moscheen der Stadt von kroatischen Truppen zerstört worden waren, nahm die Armee die Brücke ins Visier. Nach mehrstündigem Beschuss stürzte die Stari Most am 9. November 1993 in die Neretva. Natürlich war die Fußgängerbrücke strategisch völlig bedeutungslos. Es ging vielmehr darum, ein Symbol der Völkerverständigung zu zerstören.

Schon kurz darauf wurde zunächst eine Notbrücke über dem Fluss errichtet. Nach Ende des Krieges wurden die Trümmer von Tauchern aus dem Fluss geborgen und die Brücke mit Unterstützung der EU rekonstruiert. Am 23. Juli 2004, über 10 Jahre nach ihrer Zerstörung, wurde die Brücke unter großer internationaler Anteilnahme wieder eröffnet.

Weitere 11 Jahre später wurde die Stari Most von der UNESCO zur Welterbestätte erklärt.

 Pont Valentre, Cahors

Pont Valentré, Cahors / Frankreich

Im Mittelalter waren mächtige Steinbogenbrücken auch häufig Teile der städtischen Befestigungsanlagen. Ein besonders schönes und gut erhaltenes Beispiel dafür ist der Pont Valentré im südfranzösischen Cahors. Die Stadt am Fluss Lot war im Mittelalter Sitz der Bischöfe und eine wichtige Station auf dem südfranzösischen Jakobsweg.

Mit den Bauarbeiten an der Brücke wurde 1308 begonnen. Etwa 1350 war sie so weit fertig gestellt, dass sie für die Benutzung freigegeben werden konnte. Es dauerte aber noch bis ca. 1380, bis die drei 40 m hohen Wehrtürme fertig gestellt waren.

Die Brücke besteht aus 6 Spitzbögen mit Spannweiten von knapp 17 m. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 138 m und ihre Breite ca. 5 m. Im 19. Jhd. wurde sie von Grund auf saniert und wieder instand gesetzt. Seit 1998 ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes "Jakobsweg in Frankreich"

 Alte Mainbrücke, Würzburg

Alte Mainbrücke, Würzburg

Die "Alte Mainbrücke" ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Würzburgs und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. Im frühen Mittelalter gab es an dieser Stelle eine Furt über den Fluss und ab dem 10. Jhd. verkehrte eine Fähre. Doch schon ab 1133 gab es hier eine mittelalterliche Steinbogenbrücke. Sie war eine der ersten in Europa, nach dem Untergang des römischen Imperiums.

Diese erste Brücke wurde beim sogenannten "Magdalenenhochwasser" im Jahre 1342 erheblich beschädigt und 1476 zugunsten eines Neubaues aufgegeben. Die Gesamtbauzeit der heute zu bewundernden Brücke dauerte aus verschiedenen Gründen weit über 200 Jahre bis 1706. Die "Brückenheiligen" wurden erst einige Jahrzehnte später auf Veranlassung der Kirche hinzugefügt.

1945 wurden zwei der mittleren Bögen von deutschen Soldaten gesprengt, was die alliierten Streitkräfte jedoch nur wenige Stunden aufhielt. Nach dem Krieg wurde die Brücke rekonstruiert und steht heute ausschließlich Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.