Auf dieser Seite finden Sie kurze Berichte über Holzbrücken in der ganzen Welt, in unsortierter Reihenfolge.
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© Bernd Nebel |
Diese schöne gedeckte Holzbrücke führt bei Langenburg / Unterregenbach im Landkreis Schwäbisch Hall, über die Jagst. Ihre freie Spannweite beträgt ca. 40 m. Unter der Verkleidung befindet sich ein hölzerner Bogen, der von einem Widerlager bis zum anderen reicht. Insofern handelt es sich hier tatsächlich um eine Bogenbrücke.
Das Bauwerk wurde im Jahr 1822 vom Hofzimmermann Clemens Schumm errichtet. Im Laufe der Zeit wurde sie durch den zunehmenden Verkehr - nach der Jahrhunderwende auch mit motorisierten Fahrzeugen - sowie häufigen Frühjahrshochwässern mehrmals beschädigt aber immer wieder instand gesetzt.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges rollten schwere amerikanische Militärfahrzeuge über sie, wodurch sie ebenfalls stark litt. Nachdem es 1956 durch ein Hochwasser weitere Beschädigungen gegeben hatte, wurde sie 1958 generalüberholt. Die Brücke befindet sich heute im Zuge einer Gemeindestraße und darf von Fahrzeugen bis zu 9 Tonnen Gesamtgewicht benutzt werden. Begegnungsverkehr ist allerdings nicht möglich, da die Brücke nur 4,75 m breit ist.
© Willibald Rabl |
Die Nimons Bridge ist eine fast vollständig aus Holz bestehende ehemalige Eisenbahnbrücke und befindet sich bei Scarsdale im australischen Bundesstaat Victoria (Südostaustralien). Sie überspannt den Woady Yaloak River und dessen tiefes Tal.
Das Bauwerk war einst ein Teil des 53 km langen historischen "Ballarat-Skipton Rail Trail" und wurde Ende des 19. Jhd. während des australischen Goldrausches gebaut. Mit einer Länge von ca. 100 m war die Nimons Bridge eine der längsten Holzbrücken auf dieser Strecke
Heute ist das Bauwerk nur noch von Fußgängern und Radfahrern benutzbar und ist in eine Freizeit- und Erlebnisstrecke für Radfahrer integriert. Entlang der Strecke sind auch noch viele alte Masten der parallel verlaufenden ehemaligen Telegrafenleitung zu sehen.
© yetdark@Flickr |
Diese pittoreske Brücke im Greifswalder Stadtteil Wieck führt über den Ryck, kurz bevor er in den Greifswalder Bodden einmündet. Die Klappbrücke stammt bereits aus dem Jahr 1887 und wurde von der Werft eines Schiffszimmermanns im "holländischen Stil" errichtet, wie man unschwer erkennen kann. Im geöffneten Zustand bietet sie der Schifffahrt eine Durchfahrtsbreite von knapp 11 m.
Die Bedienung der Brücke erfolgt heute wie damals per Handbetrieb (wer genau hinsieht kann den Brückenwärter rechts im Bild hinter dem Geländer bei der Arbeit sehen). Die Brücke wird regelmäßig zu festen Zeiten für die Schifffahrt geöffnet, allerdings nur dann, wenn zu diesem Zeitpunkt bereits ein Boot auf die Durchfahrt wartet. Auch bei Windstärke > 7 bleibt die Brücke geschlossen. Die Öffnungszeiten werden u.a. auf der Homepage der Hansestadt Greifswald veröffentlicht. Die Verkehrsregelung erfolgt sowohl auf der Straße als auch auf dem Fluss per Ampelschaltung.
Die Brücke steht heute unter Denkmalschutz und wird aufwändig gewartet. Für den öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr ist sie gesperrt. Nur Fußgänger, Radfahrer und die Autos der unmittelbaren Anlieger dürfen die Brücke benutzen. Bei Benutzung mit einem Kraftfahrzeug ist die Brücke gebührenpflichtig. Im Moment sind pro Überfahrt 50 Cent zu entrichten.
Bis auf die Ketten, die Geländer und einige Beschläge besteht die Brücke vollständig aus Holz. Im Laufe ihres Bestehens musste sie daher schon häufig saniert werden aber man baute sie immer wieder originalgetreu auf. Die letzte Komplettsanierung fand 2015 statt.
© Melanie Thamm |
Die "Mathematische Brücke" befindet sich auf dem Gelände des Queens College in Cambridge. Die hölzerne Bogenbrücke über den Cam stammt ursprünglich aus dem Jahre 1749. Das heute vorhandene Bauwerk wurde allerdings erst 1905 errichtet.
Nach einer populären Legende wurde die Ur-Brücke von dem britischen Gelehrten Isaac Newton entworfen und gebaut. Dabei soll er keinerlei Schrauben oder Nägel verwendet haben, sondern die einzelnen Kanthölzer nur nach logischen (mathematischen) Gesetzen miteinander verkeilt haben.
Später sei die Brücke von Studenten und Professoren zerlegt und untersucht worden. Allerdings seien diese nicht mehr dazu in der Lage gewesen, die Brücke genau so wieder zusammenzusetzen. Notgedrungen hätten dann -dem heutigen Zustand entsprechend- Muttern und Schrauben verwendet werden müssen.
© Herrad Taubenheim |
Diese wunderschöne Holzbrücke aus dem Jahre 1569 wurde ursprünglich von Andrea Palladio (1508-1580) errichtet, einem der bedeutendsten Baumeister der Renaissance. Wie Palladio diese schwierige Bauaufgabe löste, beschreibt er ausführlich in seinem Werk "Vier Bücher über die Architektur".
Im Frühjahr verwandelt sich die Brenta oft in einen reißenden Strom, dem die Brücke im Laufe der Jahrhunderte schon mehrfach zum Opfer fiel. Aber immer wieder -zuletzt 1969- wurde sie originalgetreu wieder aufgebaut.
Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 58m, die durch Pfeiler in fünf Felder aufgeteilt ist. Die markanten, schräg vorspringenden Pfeiler haben die Aufgabe Eis und Treibholz abzuwehren, um die Pfeilerfundamente nicht zu beschädigen.
Gelegentlich wird die Brücke auch "Ponte Vecchio" genannt (Alte Brücke), ist aber nicht mit dem gleichnamigen Bauwerk in Florenz zu verwechseln.
© Pierre Heimann |
Das Wahrzeichen des schweizerischen Büren (Kanton Bern) ist die Holzbrücke über die Aare. Allerdings ist das heute vorhandene Bauwerk recht neu, denn es wurde erst 1991 errichtet, nachdem die alte Holzbrücke zwei Jahre vorher einem Brandstifter zum Opfer fiel.
Dabei haben hölzerne Brücken an dieser Stelle eine lange Tradition, denn bereits seit 1275 ist hier eine Aarequerung dokumentiert. Nach den historischen Quellen ist das aktuelle Bauwerk bereits die neunte Aarebrücke. Alle Vorgängerbauten fielen im Laufe der Zeit immer wieder Hochwässern oder Feuersbrünsten zum Opfer.
Im deutsch-französichen Krieg diente sie 1871 sogar als Stall für ca. 100 Pferde und Esel. Den Fußgängern blieb damals nur ein schmaler Durchgang, was so manchem Zeitgenossen die Passage unmöglich machte.
Die Gesamtlänge der heutigen Brücke beträgt stolze 108 m.
© Bernd Nebel |
Diese gedeckte Holzbrücke führt bei Wünschendorf in Thüringen über die Elster. Bereits ab dem 13. Jahrhundert sind an dieser Stelle Holzbrücken nachweisbar, die jedoch immer wieder durch Hochwasser und Eisgang zerstört wurden.
Bei dem überregionalen Hochwasserereignis im Februar und März des Jahres 1784 wurde auch die Wünschendorfer Brücke vollständig zerstört. Die heutige Brücke entstand als Ersatzbauwerk im Jahr 1786 und ist noch annähernd im Originalzustand erhalten. Eine umfassende Sanierung fand 1998 statt. Die Haupttragbalken sind ca. 40 cm stark und wurden im Weidaer Forst geschlagen. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 72 m und eine Breite von 4,70 m.
Das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk wird auch heute noch vom Straßenverkehr genutzt, allerdings nur bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 2 Tonnen und mit einer Geschwindigkeit von max. 10 km/h. Außerdem fließt der Verkehr abwechselnd immer nur in einer Fahrtrichtung.
© Bernd Nebel |
Die erste Brücke an dieser Stelle wurde schon im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt aber wahrscheinlich bestand schon im 11. Jhd. ein hölzerner Steg. Die heutige Holzbrücke wurde im Jahre 1700 errichtet und steht noch immer Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung. Mit ihrer Gesamtlänge von 203,90 m ist sie heute sogar die längste gedeckte Holzbrücke Europas (genau 80 cm länger als die Kapellbrücke in Luzern).
Immer wieder wurde sie im Laufe der Jahrhunderte durch Hochwasser oder Eisgang zerstört. Nach einem Totalverlust entschloss man sich 1570 die Brücke nicht mehr auf hölzerne, sondern nun auf steinernen Pfeilern zu errichten.
In den 1960´er Jahren wurde der Wasserspiegel des Rheins durch den Bau eines Kraftwerkes um mehrere Meter abgesenkt. Die gemauerten Pfeiler der Holzbrücke wurden deshalb durch Betonstützen ersetzt und anschließend mit Natursteinplatten verkleidet um ihr ursprüngliche Aussehen zu erhalten.
© Rudi Rodel |
Die weltberühmte Kapellbrücke am Vierwaldstätter See führt seit 1333 über die Reuss. Sie ist komplett überdacht und war damals wie heute auschließlich den Fußgängern vorbehalten.
Ursprünglich war sie ein Teil der Luzerner Wehrbefestigung, indem sie die Stadtmauern auf den beiden Seiten der Reuss miteinander verband und durch einen Wehrturm verstärkt wurde.
Eine Besonderheit der Kapellbrücke sind die mit Texten versehenen historischen Bildtafeln im Giebel (ursprünglich waren es 158 Bilder). Die Gemälde auf Holztafeln sind mit Texten versehen und stammen aus der Zeit der Gegenreformation (1614).
Im Jahre 1993 wurde die fast vollständig aus Holz bestehende Brücke bei einem Brand schwer beschädigt. Dabei wurden auch 78 der Bilder zerstört, die nur zum Teil restauriert werden konnten. Die Brücke wurde aber sehr schnell originalgetreu wieder aufgebaut und ist heute eine der am meinsten besuchten Sehenswürdigkeiten Luzerns.
© Bernd Nebel |
Der Henkersteg ist eine gedeckte Holzbrücke in Nürnberg, die im Stadtteil Sankt Lorenz über die Pegnitz führt. Sein Name kommt von dem angrenzenden Henkersturm, der früher in die Stadtmauer integriert war. In diesem Turm hatte der Henker seine Wohnung.
An seinem heutigen Standort befindet sich der Steg seit 1595, nachdem das Vorgängerbauwerk einem Hochwasser zum Opfer gefallen war. Wie alle Holzbrücken musste auch der Henkersteg regelmäßig saniert oder erneuert werden.
Auch im zweiten Weltkrieg wurde die Brücke stark beschädigt. Erst 1954 konnte das rekonstruierte Bauwerk wieder in Betrieb genommen werden.
Gemeinsam mit dem berühmten Kettensteg und weiteren Pegnitzbrücken bildet der Henkersteg ein interessantes Ensemble für interessierte Nürnberg-Touristen.
© Bernd Nebel |
Die "Magere Brug", also die 'dünne' oder 'schlanke' Brücke, ist eine typisch holländische Klappbrücke aus Holz. Sie führt im Herzen von Amsterdam über die Amstel, von der links und rechts zahlreiche Kanäle abzweigen. Der bewegliche Teil bildet aber nur den zentralen Abschnitt der gesamten Brücke die insgesamt aus neun Feldern besteht und eine Gesamtlänge von ca. 83 m hat.
Die meisten der in Amsterdam verkehrenden Boote sind auf die niedrigen Brücken eingestellt und können unter ihr hindurch fahren. Auch die vielen Touristenschiffe für Rundfahrten sind niedrig genug dafür. Dennoch muss die Brücke mehrmals täglich für größere Boote oder Segelschiffe geöffnet werden.
Die Magere Brug ist heute eine der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten Amsterdams und spielte sogar schon in einem James Bond Film eine Nebenrolle. Auch nachts ist die Brücke einen Besuch wert, denn sie wird bei Dunkelheit - wie übrigens viele Brücken in Amsterdam - mit zahlreichen Lämmpchen illuminiert.
Die heutige Brücke stammt aus dem Jahr 1840, wurde aber in der Zwischenzeit mehrfach renoviert. Die erste Brücke an dieser Stelle bestand schon ab dem Jahr 1691. Die Brücke steht heute ausschließlich Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.