Auf dieser Seite finden Sie in unsortierter Reihenfolge kurze Berichte über bewegliche Brücken aus der ganzen Welt.
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© Bernd Nebel |
Die "Magere Brug", also die 'dünne' oder 'schlanke' Brücke, ist eine typisch holländische Klappbrücke aus Holz. Sie führt im Herzen von Amsterdam über die Amstel, von der links und rechts zahlreiche Kanäle abzweigen. Der bewegliche Teil bildet aber nur den zentralen Abschnitt der gesamten Brücke die insgesamt aus neun Feldern besteht und eine Gesamtlänge von ca. 83 m hat.
Die meisten der in Amsterdam verkehrenden Boote sind auf die niedrigen Brücken eingestellt und können unter ihr hindurch fahren. Auch die vielen Touristenschiffe für Rundfahrten sind niedrig genug dafür. Dennoch muss die Brücke mehrmals täglich für größere Boote oder Segelschiffe geöffnet werden.
Die Magere Brug ist heute eine der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten Amsterdams und spielte sogar schon in einem James Bond Film eine Nebenrolle. Auch nachts ist die Brücke einen Besuch wert, denn sie wird bei Dunkelheit - wie übrigens viele Brücken in Amsterdam - mit zahlreichen Lämmpchen illuminiert.
Die heutige Brücke stammt aus dem Jahr 1840, wurde aber in der Zwischenzeit mehrfach renoviert. Die erste Brücke an dieser Stelle bestand schon ab dem Jahr 1691. Die Brücke steht heute ausschließlich Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.
© Agnes Schulte / www.agnes-welt.de |
Die markante blaue Klappbrücke über die Peene verbindet das mecklenburg-pommersche Festland mit der Insel Usedom. Als kombinierte Straße- / Schiene-Brücke ist sie die wichtigste Verkehrsverbindung zu der Ferieninsel.
Bereits 1934 wurde an dieser Stelle die erste Klappbrücke eröffnet, die aber gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt wurde. Nach ihrer Instandsetzung konnte sie 1950 wieder den Betrieb aufnehmen. Der zunehmende Straßenverkehr machte ihr im Laufe der Zeit allerdings schwer zu schaffen. Vier Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung wurde direkt neben der alten Brücke mit dem Bau der blauen Klappbrücke begonnen.
Durch die Konstruktionsweise der Peenebrücke sind die im geschlossenen Zustand hochliegenden Gegengewichte und die Hebelarme weithin sichtbar. Die bewegliche Klappe hat eine Länge von 42 m und lässt der Schifffahrt im geöffneten Zustand eine Durchfahrtbreite von 30,75 m.
Der Mechanismus der Klappe wird durch zwei Elektromotoren angetrieben, die vom weit auskragenden "Tower" auf der Südseite des Pylons gesteuert werden. Die Brücke wird in der Regel fünfmal täglich jeweils 15 Minuten für die Schifffahrt geöffnet. Der Straßenverkehr ist dann für maximal 30 Minuten unterbrochen.
Die jeweils aktuellen Öffnungszeiten der Brücke erfährt man auf der Homepage des Landkreises Vorpommern-Greifswald https://www.kreis-vg.de/Leben/Brückenöffnungszeiten/.
© Herrad Taubenheim |
Die Erasmusbrücke ist heute die bekannteste Brücke in Rotterdam und daher auch ein Anziehungspunkt für Touristen. Sie führt über die Nieuwe Maas, einer der Hauptströme im Rhein-Maas-Delta und wurde 1996 eröffnet. Die Schrägseilbrücke mit dem markanten, abgewinkelten und nach hinten geneigten Pylon ist von weithin sichtbar. Ihre Hauptspannweite beträgt 280 m, der Pylon hat eine Höhe von 139 m. Die Schrägseilbrücke macht aber nur einen Teil der gesamten Flussquerung aus, die insgesamt 802 m lang ist.
Die Schrägseilbrücke ist relativ flach und läßt keine größeren Schiffe durch, was im Hafengebiet von Rotterdam aber unverzichtbar ist. Daher ordnete man hinter dem Pylon eine Klappbrücke mit einer Spannweite von 89 m an (im Bild links). Damit ist sie eine der größten und schwersten Klappbrücken Europas. Die gesamte Masse des Widerlagers und der Klappbrücke bilden gleichzeitig das Gegengewicht für die Rückverankerung der Schrägseilbrücke. Die beiden Widerlager der Klappbrücke haben die Form eines Schiffsrumpfes und erinnern daher an frühere Schiffsbrücken.
Der Architekt Ben van Berkel hatte von Anfang an die Absicht und den Auftrag, eine 'Landmark' zu schaffen, beziehungsweise ein neues Wahrzeichen für die Stadt Rotterdam. Über 20 Jahre nach ihrem Bau kann man feststellen, das dies eindeutig gelungen ist.
© Bernd Nebel |
Die Barmouth Bridge (Walisisch: 'Pont Abermaw') im gleichnamigen Ort an der britischen Westküste ist eine Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1864. Die Brücke ist insgesamt 820 m lang und führt über den Mündungsbereich des Afon Mawddach. Ca. 700 m des gesamten Streckenabschnittes bestehen aus Holzfachwerk. Um die Durchfahrt auch für größere Schiffe zu ermöglichen, legte man auf der nördlichen Uferseite zunächst eine Klappgbrücke an. Im Jahr 1901 wurde diese jedoch gegen die heute vorhandene Drehbrücke ausgetauscht.
Über die Brücke führt eine eingleisige Bahnlinie und ein breiter Rad-/Gehweg auf hölzernen Planken. Bis 2007 war die Benutzung dieses Weges sogar mautpflichtig. Der hölzerne Teil der Brücke muss regelmäßig erneuert werden. Die erste Sanierung war 1908 abgeschlossen, also 44 Jahre nach ihrem Bau.
Das weitere Schicksal der gesamten Brücke stand im Jahr 2016 auf der Kippe. Wegen der enormen Unterhaltungskosten des Bauwerks, an denen sich auch die Stadt Barmouth beteiligen muss, wurde erwogen, die Brücke ganz oder teilweise zu schließen und ein Ersatzbauwerk zu errichten. Diese Pläne sind nun aber bis auf Weiteres vom Tisch, denn man entschloss sich die Brücke mit einem Aufwand von ca. £25 Mill. bis Ende 2023 zu sanieren.
© Bernd Nebel |
Diese Straßen-Klappbrücke im Yachthafen von Cuxhaven ersetzte eine bis dahin vorhandene Drehbrücke über den Schleusenpriel.
Sie wurde 1955 von der Fa. MAN in Ginsheim-Gustavsburg hergestellt und kostete eine knappe Million D-Mark. Die Durchfahrtsbreite für die Schifffahrt, die vorwiegend aus Freizeitbooten besteht, beträgt 19 m. Bei Bedarf wird sie zu jeder halben und vollen Stunde für Privatschiffe geöffnet. Für die Berufsschifffahrt kann sie aber jederzeit, nach telef. Anmeldung geöffnet werden. Die Verkehrsregelung erfolgt sowohl auf der Straße als auch auf dem Wasser per Lichtzeichenanlage.
Bei einer Sanierung im Jahr 2014 erhielt die unter Denkmalschutz stehende Brücke wieder ihren ursprünglich vorhandenen Grünton, nachdem sie zwischenzeitlich auch mal blau angestrichen war.
Etwa 500 m nördlich der Klappbrücke befindet sich die Elbmündung, auf der (auch durch die Einmündung des Nord-Ostseekanals bei Brunsbüttel) stets reger Schiffsverkehr herrscht.
© Manfred Kramber |
Die Hubbrücke bei Karnin ist der unter Denkmalschutz stehende Rest der ehemaligen Eisenbahnbrücke Karnin. Die Eisenbahnlinie Ducherow-Heringsdorf-Wolgast bestand bereits seit 1875. Um die Schifffahrt auf der Peene zu ermöglichen, wurde bei Karnin zunächst eine handbetriebene eingleisige Drehbrücke installiert. Im Zuge eines Streckenausbaus wurde die Drehbrücke 1933 durch die heute noch vorhandene zweigleisige Hubbrücke ersetzt.
Am 28. April 1945 wurde die Eisenbahnbrücke von der Wehrmacht gesprengt, wovon die Hubbrücke jedoch aus strategischen Gründen verschont blieb. Der bewegeliche Träger wurde vor der Sprengung in die obere Position gefahren, wo er sich noch heute befindet. Da die Eisenbahnlinie nach dem Krieg nicht mehr in Betrieb genommen wurde, verharrte die Hubbrücke jahrzehntelang in dieser Position und wurde mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben. So steht sie heute noch da, ohne Gleisanschluß in die eine oder in die andere Richtung.
Als man die Brücke 1990 abgetragen wollte, entdeckte man im letzten Moment brütende Turmfalken auf dem Eisenfachwerk. Das führte zunächst zu einem Baustopp und später zur Aufgabe der Abrisspläne. Die Brücke ist heute zwar geschützt aber immer noch ist unklar, wie man weiterhin mit ihr verfahren will. In den nächsten Jahren sollen zumindest Vorplanungen und Kostenermittlungen für eine Wiederbelebung der Eisenbahnlinie durchgeführt werden.
© Inge Kanakaris-Wirtl |
Dieses moderne Bauwerk befindet sich in Dublin / Irland und ist eines der Werke des bekannten spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava. Calatrava variiert bei dieser Schrägseilbrücke einmal mehr den weißen, geneigten Einzelpylonen mit einer harfenartigen Seilverspannung.
Im Gegensatz zu seinen ähnlichen Brücken, wie z.B. der Alamillobrücke in Sevilla, ist diese jedoch um 90° schwenkbar, um die Schifffahrt auf dem Liffey River nicht zu behindern. Es handelt sich also auch um eine "bewegliche Brücke". Das 2010 fertig gestellte stählerne Bauwerk ist 123 m weit gespannt. Der Pylon hat eine Höhe von 48 m.
Die Brücke wurde nach dem irischen Nobelpreisträger Samuel Beckett ("Warten auf Godot") benannt. Nach der James Joyce Bridge (2003) war sie bereits die zweite Brücke Calatravas in Dublin.
© Herrad Taubenheim |
Die Pegasusbrücke ist eine Wippbrücke nach dem System Scherzer. Durch eine Schlacht in den ersten Tagen nach der Landung der allierten Streitkräfte in der Normandie, wurde sie weltweit bekannt. Das heute an dieser Stelle vorhandene Bauwerk hat eine Spannweite von 43 m.
Die ursprüngliche Brücke wurde 1935 in Dienst gestellt und hieß zunächst Pont de Bénouville. Sie führte bei dem gleichnamigen Ort über den Caen-Kanal. Ihren heutigen Namen erhielt sie von der ehemaligen 6. britischen Luftlandedivision, welche die Brücke am 6. Juni 1944 eroberte. Auf deren Schulterstücken war ein geflügeltes Pferd mit einem bewaffneten Reiter abgebildet.
Die berühmte Brücke aus dem 2. Weltkrieg wurde 1994 durch ein etwas größeres Bauwerk ersetzt (hier abgebildet). Aufgrund ihrer historischen Bedeutung wurde das originale Bauwerk aber nicht verschrottet, sondern an einen neuen Standort versetzt, der sich etwa 250 m von der neuen Brücke entfernt befindet. Sie ist heute das wichtigste Exponat des 'Memorial Pegasus Kriegsmuseums'.
© yetdark@Flickr |
Diese pittoreske Brücke im Greifswalder Stadtteil Wieck führt über den Ryck, kurz bevor er in den Greifswalder Bodden einmündet. Die Klappbrücke stammt bereits aus dem Jahr 1887 und wurde von der Werft eines Schiffszimmermanns im "holländischen Stil" errichtet, wie man unschwer erkennen kann. Im geöffneten Zustand bietet sie der Schifffahrt eine Durchfahrtsbreite von knapp 11 m.
Die Bedienung der Brücke erfolgt heute wie damals per Handbetrieb (wer genau hinsieht kann den Brückenwärter rechts im Bild hinter dem Geländer bei der Arbeit sehen). Die Brücke wird regelmäßig zu festen Zeiten für die Schifffahrt geöffnet, allerdings nur dann, wenn zu diesem Zeitpunkt bereits ein Boot auf die Durchfahrt wartet. Auch bei Windstärke > 7 bleibt die Brücke geschlossen. Die Öffnungszeiten werden u.a. auf der Homepage der Hansestadt Greifswald veröffentlicht. Die Verkehrsregelung erfolgt sowohl auf der Straße als auch auf dem Fluss per Ampelschaltung.
Die Brücke steht heute unter Denkmalschutz und wird aufwändig gewartet. Für den öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr ist sie gesperrt. Nur Fußgänger, Radfahrer und die Autos der unmittelbaren Anlieger dürfen die Brücke benutzen. Bei Benutzung mit einem Kraftfahrzeug ist die Brücke gebührenpflichtig. Im Moment sind pro Überfahrt 50 Cent zu entrichten.
Bis auf die Ketten, die Geländer und einige Beschläge besteht die Brücke vollständig aus Holz. Im Laufe ihres Bestehens musste sie daher schon häufig saniert werden aber man baute sie immer wieder originalgetreu auf. Die letzte Komplettsanierung fand 2015 statt.
© Barbara Kellner |
Die Drehbrücke bei Kincardine war bis zum Bau der Schrägseilbrücke bei Queensferry die einzige Straßenbrücke über den Firth of Forth. Sie wurde 1936 nach einer Bauzeit von zwei Jahren in Dienst gestellt.
Die Brücke über den Ford ist insgesamt 822 m lang, wobei die größte Spannweite 111 m beträgt. Bei dem drehbaren Teil handelt es sich in struktureller Hinsicht um eine Fachwerk-Auslegerbrücke.
Inzwischen (2008) wurde direkt neben der Brücke ein Entlastungsbauwerk über den Forth errichtet, weil die historische Drehbrücke bei Sperrung der Schrägseilbrücke in Queensferry regelmäßig überlastet war. Die Kincardine Bridge ist aber immer noch in Betrieb. Um sie dauerhaft vor dem Abriss zu bewahren, wurde sie 2005 unter Denkmalschutz gestellt.
Die Firth of Forth Eisenbahnbrücke und die beiden Schrägseilbrücken für den Straßenverkehr befinden sich ca. 22 km flußabwärts.
© Bernd Nebel |
Die Aluminiumbrücke hält was ihr Name verspricht: sie besteht tatsächlich überwiegend aus Aluminium. Lediglich die Geländer und die Ketten zum Aufziehen des klappbaren Teils bestehen aus Stahl. Schon im 16. Jahrhundert gab es an dieser Stelle ein Vorgängerbauwerk aus Holz, dem traditionellen Baustoff für Klappbrücken. Als diese wieder einmal erneuert werden musste, war man bestrebt ein dauerhafteres Material zu wählen und entschied sich für Eisen.
Die Eisenbrücke war aber schon nach etwa 50 Jahren so stark verrostet, dass man noch einen Schritt weiterging und 1955 die erste Brücke der Niederlande errichtet, die zu einem großen Teil aus Aluminium besteht.
Etwa um die Jahrtausendwende wurde der Klappmechanismus der Aluminiumbrücke außer Betrieb genommen. Offenbar gab es im Kloveniersburgwal, dem Kanal unter der Brücke, keinen Bedarf mehr für die Passage größerer Schiffe.
Da sie unter Denkmalschutz steht, blieb sie in ihrer äußeren Gestalt jedoch unverändert. Heute steht die Brücke ausschließlich Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.