Auf dieser Seite finden Sie in unsortierter Reihenfolge kurze Berichte über Aquäduktbrücken aus der ganzen Welt.
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© Herrad Taubenheim |
Der Aquädukt von Morella diente einst der Wasserversorgung der gleichnamigen Stadt in der Provinz Castellón, ca. 130 km nördlich von Valencia. Die Überreste des Bauwerks stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden im gotischen Stil errichtet. Die Wasserleitung kommt aus den nahen Bergen und endet in einer Zisterne auf dem zentralen Platz in Morella. Die Trasse passt sich der Topografie an und wurde soweit möglich oberflächnnah angelegt, teilweise auch durch einen Tunnel.
Es gibt zwei längere Abschnitte die als Aquäduktbrücken ausgeführt sind: Arcos de Santa Llúcia mit einer Länge von 120 m und Arcos de La Pedrera, 140 m lang. Beide bestehen aus doppelstöckigen, bis zu 14 m hohen Reihen aus gotischen Spitzbögen. Abweichend von z.B. römischen Aquädukten stehen die Pfeiler der Bogenreihen nicht überreinander. Im Gegenteil: die Pfeiler der oberen Reihe stehen genau auf den Bogenscheiteln der unteren Reihe.
Die Wasserleitung ist heute nicht mehr in Betrieb und auch nur zum Teil erhalten. Bei Straßenbauarbeiten im Jahr 1992 wurde der unterirdische Kanal teilweise zerstört, sodass der frühere Verlauf nur noch zum Teil rekonstruiert werden kann. Seit 1998 stehen die Reste des fast 700 Jahre alten Bauwerks unter spanischem Denkmalschutz.
© Herrad Taubenheim |
Der römische Aquädukt in Split versorgte einst den Kaiserpalast in der antiken Stadt Spalato mit frischem Trinkwasser aus den Bergen. Er wurde zur Regierungszeit von Kaiser Diokletian errichtet und um das Jahr 300 in Betrieb genommen. Im 6. Jahrhundert wurde er bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört und war anschließend 1300 Jahre lang nicht benutzbar.
Ursprünglich hatte die Leitung eine Gesamtlänge von 3,8 km. Ihr Höhenunterschied von der Quellfassung bis zum Verteilungsbauwerk in der Stadt betrug nur 5 m. Das Gefälle betrug durchschnittlich also unglaubliche 0,13 %! Der Querschnitt der Leitung betrug etwa B=0,80.m und H=1,00 m.
Erst um 1880 wurde der Aquädukt unter der Herrschaft der K.u.K.-Monarchie wieder repariert. Nachdem man 50 Jahre später ein modernes Wasserwerk mit unterirdischen Leitungen installiert hatte, verfiel der Aquädukt wieder mehr und mehr.
Seit einiger Zeit bemühen sich die kroatischen Behörden offenbar, zumindest einzelne Abschnitte des historischen Bauwerks zu rekonstruieren.
© Herrad Taubenheim |
Der Aquädukt von Tarragona ist eine der besterhaltenen Wasserleitungen aus römischer Zeit. In Spanien wird er manchmal auch "Aqüeducte de les Ferreres" (Katalan) oder "Pont del Diable" genannt. Er stammt aus dem 1. Jhd.n.Chr. und wurde im römischen 'Opus Quadratum' ausgeführt. Jahrhundertelang leitete er frisches Trinkwasser vom Fluß Francoli in die Römerstadt Tarraco, die heute den Namen Tarragona trägt.
Der Aquädukt ist 217 lang und maximal 27 m hoch. Im Laufe seiner 2000 Jahre alten Geschichte wurde er mehrmals grundlegend saniert, u.a. während der Maurenherrschaft unter Abd ar-Rahman III, dem Kalifen von Córdoba.
Im Jahr 2000 erklärte die UNESCO die antiken Geschichtszeugnisse Tarragonas in ihrer Gesamtheit zur Welterbestätte. Der römische Aquädukt spielte bei der Nominierung eine entscheidende Rolle.
Der Aquädukt ist auch für Reisende mit wenig Zeit gut zu erreichen. Er befindet sich direkt an der Autobahn E15, zwischen Barcelona und Valencia. In der Nähe der Autobahnabfahrt wurden zwei Parkplätze angelegt, die aus beiden Fahrtrichtungen über das nahegelegene Autobahnkreuz erreichbar sind. Nach einer umfassenden Sanierung um 2010, können mutige Besucher heute sogar durch die ehemalige Wasserrinne laufen.
© Inge Kanakaris-Wirtl |
In der griechischen Stadt Kavala existierte schon in römischer Zeit ein erster Aquädukt, der im 14 Jhd. unter byzantinischer Herrschaft in die Stadtbefestigung integriert wurde.
Erst als die Befestigungsanlagen im ersten Drittel des 16 Jhd. unter Süleyman dem Prächtigen (ca. 1495-1566) erneut umgebaut wurden, erhielt der Aquädukt sein heutiges Aussehen.
Der Aquädukt und die zugehörige Wasserleitung versorgten die Stadt bis 1911 mit Trinkwasser aus dem etwa 30 km westlich gelegenen und knapp 2000 m hohen Pangeo-Gebirge.
Die Stadt Kavala ist auch von historisch-religiöser Bedeutung, weil Paulus von Tarsus im Jahr 49 n.Chr. hier die erste christliche Gemeinde Europas gründete.
Heute rühmt sich die Stadt damit, den schönsten Hafen in der Ägäis zu besitzen.
© Herrad Taubenheim |
Der Pont Canal bei der französischen Kleinstadt Digoin (Département Saône-et-Loire), ist eine schiffbare Kanalbrücke über die Loire.
Bei Digoin treffen mit dem Loire-Seitenkanal, dem Zentrumskanal, dem Roanne-Digoin Kanal und der Loire selbst, eine Vielzahl von schiffbaren Wasserstraßen aufeinander. Die Kanalbrücke aus dem Jahr 1837 verbindet den Loire-Seitenkanal mit dem Zentrumskanal.
Die Fahrrinne auf der Brücke ist 209 m lang, 6,12 m breit und 2,20 m tief. Das Bauwerk verfügt über 11 Bögen mit jeweils 16 m Spannweite und besteht komplett aus Naturstein. Auf beiden Seiten des Kanals wurden 2 m breite Treidelwege angelegt.
Der Kanal und die Brücke werden heute vorwiegende von der privaten Freizeit-Schifffahrt genutzt.
© Bernd Nebel |
Der Aquädukt "Los Milagros" ('Das Wunder') wurde während der Regierungszeit von Kaiser Augustus, wahrscheinlich im frühen 1. Jhd. gebaut. Er war einer von drei Aquädukten, mit denen die Wasserversorgung der römischen Stadt Emerita Augusta (heute Merida) sichergestellt wurde. Die Leitung war ursprünglich über 5 km lang und begann bei einem künstlich angelegten Stausee.
Hinsichtlich seiner Bauweise unterscheidet sich dieses Bauwerk deutlich von vergleichbaren Aquädukten der Römer, wie etwa in Segovia oder Nimes. Die Römer nutzten in Merida mehrere der ihnen bekannten Techniken parallel, wie opus caementitium, opus implectum und die Verwendung von Ziegelsteinen.
Markant ist der regelmäßige horizontale Wechsel zwischen behauenem Granit und gebrannten roten Ziegeln. Die Segmentbögen zwischen den Pfeilern scheinen ebenfalls aus Ziegelsteinen zu bestehen, sind in Wirklichkeit aber aus Granit und nur mit Ziegeln verkleidet.
Der betriebene Aufwand zeigt, dass es den Römern bei diesem Bauwerk ganz offensichtlich auch sehr auf die optische Wirkung ankam.